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Bilanz 2012: Gruner + Jahr verzeichnet Umsatzverluste

„Besser, schneller, effizienter und digitaler“ muss Gruner + Jahr werden, sagte Julia Jäkel, Mitglied des Vorstandes und Leiterin G+J Deutschland am heutigen Mittwoch zur Präsentation der Geschäftszahlen –damit bläst sie ins gleiche Horn wie Bertelsmann-Oberhaupt Thomas Rabe, der am Dienstag eine ähnliche Devise für den Gesamtkonzern ausgegeben hatte. Ehrgeizige Zielsetzungen sind am Baumwall angesichts einer – wie erwartet – wenig erfreulichen Bilanz 2012 auch angebracht.

Bereits gestern teilte Bertelsmann mit, dass das operatives Betriebsergebnis (Operating EBIT) des Zeitschriftenverlags um 27,9 Prozent auf 168 Mio. Euro abgesackt ist. Das EBIT betrug magere 50 Mio. Euro nach 202 Mio. Euro im Vorjahr. Hier machen sich vor allem die Kosten im Zuge der FTD-Einstellung bemerkbar. Zudem, so teilte G+J mit, hätten „die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die weiter eingetrübte Perspektive auf dem nordamerikanischen Druckmarkt sowie im Magazingeschäft Spaniens“ zu erheblichen Sonderabschreibungen geführt.

Nach Zinsen und Steuern ergibt sich für das Geschäftsjahr 2012 ein Jahresfehlbetrag von elf Mio. Euro (2011: 160 Mio. Euro Jahresüberschuss).

Umsatzverluste im Anzeigengeschäft konnte G+J nach eigenen Angaben nur zum Teil durch Wachstum in der digitalen Vermarktung und Geschäften in China und Indien kompensieren. Auf das Ergebnis drückten zudem „Investitionen in die digitale Transformation der Inhalte und Vermarktungsangebote“ des Verlags. Die Umsatzrendite erreichte im Berichtszeitraum 7,6 Prozent nach 10,2 Prozent im Vorjahr.

Knapp hält G+J die Angaben zum internationalen Geschäft. So habe die französische Tochter Prisma Media Marktanteile im Anzeigen- und Lesermarkt hinzugewinnen können. In Spanien, Italien und Osteuropa „waren die ökonomischen Rahmenbedingungen schwierig und von Instabilität geprägt“, heißt es. Auch das österreichische Geschäft entwickelte sich rückläufig.

In China hingegen sei 2012 aufgrund wachsender Anzeigen- und Digitalumsätze „ein Rekordergebnis“ erzielt worden. Die Magazine in den Segmenten Frauen, Eltern, Dekoration und Automotive würden führende Marktpositionen einnehmen.

Die Messlatte für die kommenden Jahre legt Julia Jäkel hoch: „Wir wollen das führende Haus der Inhalte sein, das in der digitalen Welt erfolgreich ist“, so die Leiterin G+J Deutschland, die das Unternehmen seit September gemeinsam mit Achim Twardy und Torsten-Jörn Klein leitet. Letzterer kündigt für die Zukunft weitere „Restrukturierungen“ der G+J-Printgeschäfte sowie Investitionen im digitalen Bereich an. Dies beinhalte auch „Portfolio-Maßnahmen und die weitere Fokussierung auf die asiatischen Wachstumsmärkte“. Jörn-Klein: „Das Rekordergebnis in China und unser starkes Wachstum in Indien bestätigen diesen Weg.“


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(jh) 27.03.2013






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