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EHI-Studie: Weniger Diebstahl im Corona-Jahr

Im Bereich der Inventurdifferenz im Handel lässt sich für das Jahr 2020 eine leichter Rückgang feststellen, so das Ergebnis der aktuellen EHI-Studie „Inventurdifferenz 2021“, die das EHI Retail Institute, ein Forschungs- und Beratungsinstitut für den Handel mit Sitz in Köln, veröffentlich hat. Demnach ist die Inventurdifferenz um rund fünf Prozent auf 4,2 Mrd. Euro zurückgegangen. Laut Studie beträgt der darin enthaltene Verlust durch Diebstahl 3,36 Mrd. Euro. Das sind etwa zehn Prozent weniger. Im Vorjahr lag der Verlust durch Diebstahl noch bei 3,75 Mrd. Euro.

Von Kundinnen und Kunden wurden im letzten Jahr Waren im Wert von 2,16 Mrd. Euro gestohlen, für 885 Mio. waren eigene Mitarbeitenden verantwortlich und 315 Mio. Verlust gehen auf Diebstähle durch Lieferanten und Servicekräfte zurück. 840 Mio. Euro Schaden entstanden durch organisatorische Mängel, beispielsweise durch falsche Preisauszeichnungen.

„Rein statistisch gesehen wurde durch jede Person in Deutschland ein Warenwert von knapp 26 Euro pro Jahr gestohlen“, erläutert Frank Horst, Sicherheitsexperte des EHI und Autor der Studie und fügt hinzu: “ Sinnbildlich auf den Einkauf bezogen bedeutet dies, dass rund jeder 200. Einkaufswagen unbezahlt die Kasse passiert hat.” Dem Staat ist durch den Diebstahl im Jahr 2020 ein volkswirtschaftlicher Schaden von rund 420 Mio. Euro durch die ausgefallene Mehrwertsteuer entstanden.

Die angezeigten Ladendiebstähle sind im Jahr 2020 um 6,7 Prozent gesunken. Mit 6,7 Prozent von 303.552 auf 283.143 Fälle sind auch die einfachen Ladendiebstähle weniger geworden. Während die einfachen Fälle in den vergangenen zehn Jahren um knapp 25 Prozent abgenommen haben, entwickelt sich die Anzahl der angezeigten schweren Ladendiebstähle längerfristig betrachtet negativ. Zwar sind sie im letzten Jahr um 6,17 Prozent auf 20.862 Fälle zurückgegangen, innerhalb der vergangenen zehn Jahre haben sie jedoch um fast 70 Prozent zugenommen.

Um die Ware von Diebstahl zu schützen, haben deutsche Handelsunternehmen 2020 im Durchschnitt aller Branchen etwa 0,30 Prozent ihres Umsatzes ausgeben. Das sind etwa zehn Prozent weniger als in den Vorjahren. Demnach steckte der Handel 1,3 Mrd. Euro in Sicherheits- und Präventionsmaßnahmen wie Artikelsicherung, Kameraüberwachung oder Detektiveinsätze. Addiert man diese Kosten mit dem gesamten Verlust durch Inventurdifferenzen, so sind dem Handel letztes Jahr insgesamt 5,5 Mrd. Euro beziehungsweise 1,26 Prozent seines Umsatzes entgangen.

An der aktuellen Untersuchung beteiligten sich 73 Unternehmen bzw. Vertriebsschienen mit insgesamt 19.508 Verkaufsstellen, die einen Gesamtumsatz von rund 93,1 Mrd. Euro erwirtschaftet haben. Die durchschnittliche Verkaufsfläche der beteiligten Geschäfte beträgt 1.340 Quadratmeter.


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(ak) 02.07.2021






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