Der in der mexikanischen Metropole Monterrey beheimatete und international agierende Konzern Fomento Económico Mexicano, kurz FEMSA, hat ein Übernahmeangebot für den Schweizer Handelskonzern Valora abgegeben. Der börsennotierte Konzern will alle sich im Publikum befindenden Namenaktien von Valora erwerben. Dafür hat FEMSA ein Barangebot von 260 Schweizer Franken pro Aktie abgegeben. Das entspricht einer Prämie von 52 Prozent auf den Schlusskurs von Valora am 4. Juli 2022. In Summe ergibt sich somit ein Kaufpreis von bis zu 1,1 Mrd. Schweizer Franken bzw. 1,2 Mrd. US-Dollar. Das Vorhaben bedarf der behördlichen Genehmigung. Der Vollzug der Übernahme wird für Ende September oder Anfang Oktober 2022 erwartet.

FEMSA betreibt die laut Unternehmensangaben größte Convenience Shop-Kette in Mexiko und Lateinamerika sowie über 3.600 Apotheken in vier lateinamerikanischen Ländern. Der Konzern ist zudem am Umsatz gemessen der weltweit größte Franchise-Abfüller für Coca-Cola-Produkte und der zweitgrößte Aktionär der Brauerei-Gruppe Heineken. Der Jahresumsatz von FEMSA lag 2021 bei rund 27 Mrd. Dollar bzw. umgerechnet rund 26,5 Mrd. Schweizer Franken. Valora hatte 2021 einen Umsatz von 1,75 Mrd. Schweizer Franken erzielt.

Mit der Übernahme von Valora will der Konzern die Erschließung europäischer Märkte vorantreiben. Dazu wird Valora der sogenannten Proximity Division von FEMSA zugeordnet und dort die europäische Detailshandelseinheit bilden. Zur Proximity Division gehören außerdem die mexikanische Einzelhandelskette Oxxo und der Tankstellenbetreiber Oxxo Gas. Der Name Valora und der Hauptsitz in Muttenz sollen erhalten bleiben. Ebenso wolle Valora weiterhin „mit den bewährten Konzepten, Formaten und Marken operieren“, wie es von Unternehmensseite heißt.

Zur Valora gehören unter anderem k kiosk, Brezelkönig, BackWerk, Ditsch, Press & Books, Avec, Caffè Spettacolo und die Eigenmarke ok.– sowie ein breites Angebot an digitalen Services. Valora erwirtschaftete im Jahr 2021 einen Außenumsatz von 2,2 Mrd. Schweizer Franken.