News

"Diesmal bleiben wir im Geschäft - komme was wolle!" - Wittenberger Pressehändler warten auf die Flut

Während in Teilen Bayerns die Pegelstände sinken und die Aufräumarbeiten beginnen, steht anderswo die große Flut möglicherweise noch bevor: Elbabwärts, in der Prignitz, werden die Wasserstände in den nächsten Tagen den Expertenschätzungen nach die Werte des Jahrhundertwassers 2002 überschreiben.

Gefährdet ist u.a. Wittenberge: 2002 stand hier die Elbe 7,34 m hoch - normal sind 2,50 m. Damals, vor elf Jahren, stand das Pressegeschäft von Sigrid und Frank Ehrhard Bertram komplett unter Wasser. Nun droht erneut der Fluss, ihre Existenz zu fluten, aber Sigrid Bertram bleibt (noch) ruhig: "Bisher werden wir von unserem Grossisten, dem Presse Vertrieb Potsdam, ganz normal mit Ware beliefert - hier ist ja im Moment auch noch alles gut zu erreichen", sagt sie. "Aber wir fangen schon an, alles auszuräumen, stellen Möbel hoch, versuchen, Ware und Ladeneinrichtung so gut es geht zu schützen." Das Geschäft liegt in der Innenstadt von Wittenberge, Luftlinie 500 Meter vom Elbufer entfernt.

Es sei still in den Straßen, berichtet die Bertrams. "Die einen sind unterwegs, decken sich mit Selters ein. Die anderen warten einfach ab." Viele Ärgerlich sei, dass Privatleute kaum an Sand kämen, um Säcke zu befüllen und so die Häuser abzudichten. "Letztes Mal wurde ein Riesenhaufen Sand aufgeschüttet, der für alle Bürger zur Verfügung stand. Diesmal heißt es bisher, der Sand sei nur für die Feuerwehr da."

Nun heißt es hoffen. 2002 hätten sie die Innenstadt verlassen und seien ein paar Tage bei Freunden untergekommen. "Dieses Mal haben wir uns vorgenommen, im Geschäft zu bleiben - komme was wolle." 

Mehr zur Hochwasserkatastrophe und ihren Auswirkungen im Pressehandel auf dnv-online.net


zurück

(is) 05.06.2013






Inhalt | Bestellung


Zeitschriften-Suche


Der Wegweiser zum erfolgreichen Presseverkauf