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Der neue STERN lässt´s krachen

Seit gestern früh ist er nun im Handel, von der Verlagswelt und auch dem Pressehandel gespannt erwartet. Schließlich ist er nicht nur einer der bekanntesten Medienmarken, sozusagen quasi eine lebende (Magazin-)Legende, sondern auch einer der wichtigsten Umsatz- und Frequenzbringer am Kiosk: Platz 5 im Ranking der 100 umsatzstärksten Zeitschriften im Pressehandel - über 46 Millionen Euro brachte der STERN im letzten Jahr in die Kassen, im Schnitt über 800.000 Euro pro Ausgabe.
Das gilt es im Kopf zu haben, wenn man über die Marketingaktionen zum Neu-Start nachdenkt. 1,00 Euro kostet die aktuelle Ausgabe des STERN in dieser Woche – ein Schnäppchen, das die Kunden freut (und neue Käufer locken soll, klar, das ist ja Sinn der Sache) und den Handel ebenso glücklich machen sollte, denn er verdient dank gleichbleibender Spanne an jedem verkauften STERN Nr. 12/2013 genau so viel wie an STERN 11/2013 und auch an Ausgabe 13/2013. Insgesamt verdient er sogar mehr, denn durch die aufmerksamkeitsstarke Werbekampagne und die erhöhten Mengen, die in den Markt gegeben wurden, dürften Nachfrage und Abverkauf spürbar nach oben gehen. (Mehr zum Konzept des Relaunchs auf dnv-online.net)


Trotzdem ist im Handel so manch einer nicht gut auf Gruner + Jahr, das Verlagshaus am Hamburger Baumwall, zu sprechen. Grund dafür ist eine Abo-Aktion, die ebenfalls das Ziel haben soll, dem grundüberholten Flaggschiff möglichst viele neue Leser zuzuführen. Die Werbeanzeige, die in der Einzelverkaufs-Auflage des STERN platziert wurde, verspricht das 1 Euro-günstige Leseglück noch 52 weitere Male: Ein Jahr lang den STERN versandkostenfrei ins Haus geliefert bekommen für nur 52 Euro – allerdings: die Aktion läuft nur diese eine Woche lang und ist auf 10.000 Abos begrenzt.


Dennoch: Viele im Handel sind „not amused“. „Vordergründig wird der Eindruck erweckt, die Aktion komme dem Handel zugute, weil Grosso und EH die volle Spanne des regulären Verkaufspreises bekommen. Dass zeitgleich eine solche Abowerbung im Heft enthalten ist, wurde im Vorfeld mit keinem Wort erwähnt. Es ist ein bisschen so, als laufe man ins offene Messer – man platziert die gelieferten Werbematerialien, verkauft  den STERN in den ersten Stunden sogar noch aktiv, um dann irgendwann festzustellen, dass es im Rücken zwickt. Das muss wohl das Messer sein…“, sagt Oliver Harmsen, niedersächsischer Fachhändler mit fünf Geschäften. „Ich fühle mich ein bisschen, als hätte ich meinem Henker noch den Strick geschenkt“, meint auch Günther Kraus, Fachhändler aus Frankfurt am Main. „Knappe 60 Cent gibt es für den verkauften Stern. Aber wie lange noch? Schließlich findet der Leser doch schon auf Seite 52/53 die Abo-Werbung mit dem 52 x 1 Euro-Angebot. Was nutzt mir heute der volle Ertrag, wenn ich demnächst vom Netz genommen werde!“

Gerade im Regal, schon in aller Munde – der neue STERN macht von sich reden… Aber abgesehen davon: Haben Sie das Heft schon einmal richtig durchgeblättert? Der neue Chefredakteur Dominik Wichmann und sein Team haben Henri Nannens „Wundertüte“ – so nannte der Gründer sein Magazin liebevoll – kräftig durchgeschüttelt. Wie finden Sie das Ergebnis? Schreiben Sie uns an redaktion@presse-report.de – wir sind gespannt auf Ihre Meinung!


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(is) 15.03.2013






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