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Studie: Zeitschriften als Mittel zur Entschleunigung

Die digitale Welt funktioniert schnell, bietet viele Vorteile und gerade Social-Media-Plattformen stehen in puncto Aufmerksamkeit in Konkurrenz zur Verlagsbranche. Aber: Gleichzeitig fühlen viele Menschen sich mittlerweile von Technik übersättigt und greifen vor allem aus Entspannungsgründen auf Print-Produkte zurück, ermittelte die Marktforschungseinheit RTL Data im Auftrag von Ad Alliance in der Studie „Print Lovestory“. Gerade Zeitschriften gewinnen mit immer stärkerer Diversifizierung der digitalen Medienangebote daher an Bedeutung. Denn diese schaffen nicht nur besondere Nutzungserlebnisse, sondern ermöglichen auch den Rückzug vom als fremdbestimmt wahrgenommenem „Overflow“ digitalen Contents.

Ein Ergebnis der Studie: Zeitschriften werden von den Befragten gerade deshalb gerne in die Hand genommen, um dem „digitalen Overkill“ der heutigen Zeit entgegenzuwirken. So geben mit 47 Prozent beispielsweise fast die Hälfte der 14- bis 39-Jährigen an, dass sie sich häufig „leer und gestresst“ fühlen würden, wenn sie „zu viel Zeit in Social Media Apps“ verbringen.

Dem entgegengesetzt stehen Zeitschriften: Gerade die Tatsache, dass sie nicht permanent den Alltag begleiten und dass deren Nutzung Ruhe, Raum und Zeit erfordern, mache sie als Produkt zum „Ausklinken“ aus dem Alltag attraktiv, so die Studie. Das zeigt sich auch in den Umfrageergebnissen: Knapp 85 Prozent der Befragten gaben an, beim Zeitschriftenlesen zu entspannen. Mit 72 Prozent sagen fast drei Viertel, dass Zeitschriften für sie ein Stück Lebensqualität seien. Rund zwei Drittel der befragten Leser (67 Prozent) nehmen Zeitschriften sogar gerne mehrmals zur Hand.

Nach Entschleunigung sucht immer häufiger auch die Gen Z: Befragte zwischen 14 bis 29 Jahren gaben an, Zeitschriften vor allem aus dem Grund zu lesen, bewusst ihre am Smartphone verbrachte Zeit zu minimieren. Das Print-Produkt soll als beruhigender Ausgleich zur „gefühlten Unruhe und Anspannung in Social Media“ fungieren. Zudem würde diese Generation Zeitschriften unter anderem auch als „Deko-Element“ nutzen, da sie etwas Nostalgisches hätten und man dadurch auch ein Signal nach außen setzen könne.

Die Befragung bestand aus zwei Teilen: Im qualitativen Part wurden insgesamt sieben Print-Titel (Stern, Geo, Art, 11Freunde, Couch, Gala und Brigitte) in fünf Tiefeninterviews und in einer Mini-Fokusgruppe mit vier Teilnehmern exploriert. Die Zielgruppe waren Leser der jeweiligen Titel. Ergänzend dazu wurden im quantitativen Teil knapp 603 Leser von Zeitschriften (mindestens einmal in den letzten sechs Monaten) ab 14 Jahren befragt.


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(vkb) 18.01.2024






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