Auf der am 14. September 2021 eröffneten Jahrestagung des Gesamtverbandes Pressegroßhandel (GVPG) zog Verbandschef Frank Nolte (Bild: GVPG) eine differenzierte Bilanz des Geschäftsverlaufs der Branche im ersten Halbjahr 2021. Zwar habe die Branche ein leichtes Umsatzplus gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum erwirtschaftet, doch sei dies auf vier zusätzliche Verkaufstage zurückzuführen gewesen. Sorge bereiten dem Pressegroßhandel nach Noltes Aussage der steigende Mindestlohn und die in Aussicht stehenden drastischen Spritpreiserhöhungen.

Während das Kerngeschäft schrumpft, sieht das Presse-Grosso in der Logistik auf der letzten Meile einen wachsenden Markt. „Mit unserer neu gegründeten Logistikgesellschaft Kommt haben wir die Chance, auf diesem Spielfeld mitzuspielen und zusätzliche Erlöse zu generieren“, sagte Nolte. Die Kommt GmbH & Co. KG war Mitte August in Leverkusen gegründet worden. An dem Unternehmen sind alle derzeit 23 deutschen Presse-Grosso-Betriebe als Gesellschafter beteiligt.

An die Politik richtete Nolte die Forderung nach verlässlichen Rahmenbedingungen für unternehmerische Entscheidungen und einer maßvollen Klimapolitik im Einklang mit wirtschaftlichen Aspekten. „Wir wünschen uns eine Medienpolitik, die Print als Wirtschafts- und Kulturgut erhält und fördert und nicht alleine auf die Digitalisierung setzt“, erklärte er.

Der erste Veranstaltungstag der Grosso-Tagung war geprägt durch Diskussionsbeiträge aus den Ressorts Betriebswirtschaft, Marketing und Marktanalyse sowie durch virtuelle Grußworte der Verlage Axel Springer, Gruner + Jahr, Funke-Mediengruppe, Hubert Burda Media, Zeitverlag und Motor Presse Stuttgart.

Am heutigen 15. September werden Beiträge über die neuen Lokalmarktcluster und über ein Marktforschungsprojekt mit dem VDZ folgen. Ferner ist ein Gastvortrag des Instituts für Handelsforschung Köln über die Zukunft der Innenstadt vorgesehen.