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Lockdown sorgt nicht für beschleunigten Verkaufsstellen-Rückgang

Felix Wahlich (Foto: Dr. Bernd Kaemmerer)

Felix Wahlich (Foto: Dr. Bernd Kaemmerer)

Die Corona-Pandemie hat den Rückgang der Presseverkaufsstellen in Deutschland nicht verschärft. Das geht aus der Einzelhandelsstrukturanalyse (Ehastra) 2020 hervor. Befürchtungen, der Lockdown würde die Zahl der Presseverkaufsstellen empfindlich treffen, sind damit zunächst nicht eingetreten.

Der Gesamtverband Pressegroßhandel (GVPG) hat in diesem Jahr so früh wie noch nie die Ergebnisse seiner Vollerhebung des deutschen Presseeinzelhandels veröffentlicht. Danach belieferte der deutsche Pressegroßhandel zur Kalenderwoche 39/2020 bundesweit 93.568 presseführende Einzelhändler mit Zeitungen, Zeitschriften und pressenahen Zusatzsortimenten und sichert damit im Stadt auf dem Land den direkten Zugriff zu Informationen und Meinungen.

Rückläufig ist die Zahl der Verkaufsstellen dennoch. „Der schon in den Vorjahren zu beobachtende Strukturwandel im Presseeinzelhandel hält auch im Jahr 2020 an“, erläutert Felix Wahlich, Vorstand Marktanalyse des Gesamtverbandes Pressegroßhandel. Mehr als 2.300 Neukunden des Pressegroßhandels stehen im gleichen Zeitraum 6.200 Einzelhändler gegenüber, die den Verkauf von Printprodukten aufgaben oder ausgesteuert wurden. Im Saldo beträgt der Rückgang der Verkaufsstellen mit Presseangebot rund 4,0 Prozent. Die Konsolidierung im Pressehandel bleibt somit trotz Corona-Pandemie auf ähnlichem Niveau wie 2019, als der Rückgang 3,7 Prozent betrug.

Einige Bewegung gab es bei den Geschäftsarten. Abweichend zu der Entwicklung in den Vorjahren ist speziell das Gastgewerbe (Hotels, Campingplätze, Gaststätten und Betriebe/Kantinen) von einem deutlichen Rückgang betroffen. Dahinter folgen Kioske, Bäckereien, kleine Lebensmittelmärkte und Presse-Fachgeschäfte. Gegen den Trend wächst die Filialanzahl großer Drogeriemärkte, Buchhandlungen und Supermärkte. Die Entwicklung der EH-Standorte der Geschäftsarten Großformen des Einzelhandels, Discounter und Tankstellen ist weitgehend stabil.

Wichtige Geschäftsarten sind Supermarkt, Presse-Fachgeschäft und Großformen des Einzelhandel: Mit einem EH-Anteil von rund 27 Prozent wird in den Verkaufsstellen dieser drei Geschäftsarten rund 61 Prozent des gesamtem Presseumsatzes generiert. Die Hälfte der Presseeinzelhandelsgeschäfte sind ungebundene, fragmentierte Einzelhändler (50,0 Prozent) – mit weiter abnehmender Tendenz. Unter den Großkunden wachsen die gebundenen Einzelhändler (+6,6 Prozent), während die regiebetriebenen Filialisten einen Rückgang verzeichnen (-2,5 Prozent). Insgesamt steigt die Anzahl Großkunden damit um 1,4 Prozent. „Der Trend wachsender Marktanteile der filialisierten Vertriebsformen zulasten des fragmentierten Einzelhandels setzt sich stetig fort“, fasst Wahlich zusammen.

Ein Plus gab es bei der Zahl der Händler, die an der Verkaufstäglichen Marktbeobachtung am Point of Sale (VMP) teilnehmen. 22,2 Prozent aller Händler, das sind 1,1 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr, nutzen dieses Angebot des Grossos.

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(uk) 27.11.2020






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