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„Ernstes Problem“: Deutlich mehr Zigarettenschmuggel in 2020

BVTE-Hauptgeschäftsführer Jan Mücke warnt vor weiter steigenden Zahlen an Schmuggelware im Zigarettenmarkt - Foto: BVTE
BVTE-Hauptgeschäftsführer Jan Mücke warnt vor weiter steigenden Zahlen an Schmuggelware im Zigarettenmarkt - Foto: BVTE

Die Tabakbranche hat 2020 trotz Grenzschließungen und eingeschränktem Reiseverkehr infolge der Corona-Pandemie einen deutlichen Anstieg der Menge an geschmuggelten Zigaretten feststellen müssen. Die deutsche Zollverwaltung hat im vergangenen Jahr 105 Mio. geschmuggelte Zigaretten konfisziert – das sind 75 Prozent mehr als 2019. Fast jede sechste konsumierte Zigarette war nicht in Deutschland versteuert.

Entsprechend alarmierend reagiert die Branche. Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE), Jan Mücke, erklärt: „Zigarettenschmuggel und die damit verbundene Organisierte Kriminalität bleibt auch in Corona-Zeiten ein ernstes Problem.“ Mit Blick auf die politische Agenda sei „eine weitere Abwanderung der Konsumenten zur illegalen Ware“ zu befürchten, wenn „die derzeitigen Pläne der Bundesregierung zur Tabaksteuererhöhungen ab 2021 bis 2026 in ihrer jetzigen Form umgesetzt werden“.

Der BVTE weist darauf hin, dass der Entwurf für ein Tabaksteuermodernisierungsgesetz erstmals vorsieht, nicht nur klassische Tabakprodukte zu besteuern, sondern auch für E-Zigaretten eine drastische Nikotinsteuer einzuführen. Auch sollen die neuartigen Tabakerhitzer mit einem Aufschlag wie Zigaretten besteuert werden. Die Besteuerungspläne für klassische Tabakprodukte, wie Zigarette oder Feinschnitt, bewegen sich laut BVTE-Einschätzung an der oberen Grenze des steuerlich noch Vertretbaren für die Verbraucher. Vom Verband heißt es, dass die „steuerliche Belastungsfähigkeit und das Potential zur gesundheitlichen Schadensminimierung von neuartigen Produkten wie E-Zigaretten und Heat-not-Burn-Produkten […] durch die geplante Tabaksteuermodernisierung nicht berücksichtigt“ wurden.

Erfahrungen aus anderen EU-Ländern hätten gezeigt, dass die Konsumenten bei überzogener Besteuerung bei E-Zigaretten sofort auf den Schwarzmarkt ausweichen oder im Ausland per Versandhandel bestellen. Jüngstes Beispiel dafür sei Estland.

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(wr) 06.05.2021



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