Die Deutschen rauchen weniger: Nach mehreren stabilen Jahren ist in den letzten sechs Monaten der Tabakabsatz erstmals wieder leicht gesunken: Zwei Prozent minus im Gesamtmarkt, sogar vier Prozent weniger verkaufte Fabrikzigaretten. In diesem herausfordernden Umfeld konnte Reemtsma (Imperial Tobacco Group) seine Marktposition weiter ausbauen: 513 Mio Euro Umsatz verbuchte das Hamburger Unternehmen in der ersten Hälfte seines Geschäftsjahres, das ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Plus von 5,8 Prozent. Das EBITA stieg um 3,9 Prozent auf 266 Mio Euro. Damit konnte Reemtsma seinen Anteil am Gesamtmarkt auf 25,3 Prozent steigern.

Zum Erfolg hätten u.a. Investitionen in die Strategiemarke JPS und die junge Premiummarke Gauloises beigetragen, erklärt Marcus T.R. Schmidt, General Manager Reemtsma in Deutschland und der Schweiz. So wurde beispielsweise das Design von JPS einem kompletten Relaunch unterzogen und die Verpackung durch Premiumfeatures aufgewertet. Die zusatzstoffreie JPS Just habe seit der Markeinführung im September 2012 bereits einen Anteil von 5,6 Prozent in ihrem Segment erobert. Auch die Gauloises Frei von Zusätzen konnte hier weiter zulegen und erreicht inzwischen 8 Prozent Marktanteil. Besonders erfreulich sei diese Entwicklung, so Schmidt, weil die zusatzstofffreien Angebote die Ursprungsmarken nicht kannibalisieren, sondern On Top-Umsatz generieren. „Wir sind in diesem boomenden Segment mit gut akzeptierten Marken vertreten.“

Im zweiten Wachstumsmarkt, dem Feinschnitt, steigerte Reemtsma seinen Marktanteil von 21,1 auf 23,3 Prozent, der Absatz lag im 1. Geschäftshalbjahr 2013 bei 4,8 Mrd Stück (Vorjahreszeitraum: 4,2 Mrd.). Mit der JPS Just Dose biete man als erster Hersteller zusatzstofffreien Volumentabak an. Und die Anfang 2012 gelaunchte Marke Fairwind sei mit inzwischen 2,2 Prozent Marktanteil die mit Abstand erfolgreichste Neueinführung in diesem Bereich.

Man rechne damit, dass sich die wesentlichen Markttrends fortsetzen werden und sehe sich dank der „ausgewogenen Preis- und Produktstrategie und profitablen Strategiemarken für das traditionell stärkere zweite Geschäftshalbjahr hervorragend positioniert“, sagt Schmidt, und kündigt an, dass zum Juni die Preise erhöht werden. Das dürfte den Handel freuen, denn bisher hatte keiner der großen Hersteller die zum Jahreswechsel in Kraft getretene Steuererhöhung an die Konsumenten durchgereicht.