„Weshalb lassen so viele nach der Schulzeit die Literaturklassiker links liegen?“ fragten sich Joanna Swistowski und Peter Wagner, die bei der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG gemeinsam für das das Supplement JETZT zuständig sind. Auf den ersten Blick ist es für die meisten wohl schwierig einen Bezug klassischer Literatur zur Gegenwart herzustellen, dachten sich die beiden Journalisten. Daraus entstand die Idee zu einer Zeitschrift, die im ersten Teil einen kompletten Literaturklassiker – gestaltet wie eine Reportage. „Im zweiten Teil schreiben wir Geschichten aus dem Alltag unserer Gegenwart. Jede dieser Geschichten bezieht sich deutlich oder vorsichtig auf das Buch. So verknüpfen wir Literatur und Journalismus, Vergangenheit und Gegenwart. Im besten Fall machen wir Ihnen Lust, alte Bücher neu zu lesen“, erklärt Peter Wagner das Konzept von DAS BUCH ALS MAGAZIN. Die erste Ausgabe mit Franz Kafkas Verwandlung im Einstieg (Druckauflage: 5.000 Ex.) wird über einen Zeitraum von drei Monaten von DPV im Pressefachhandel sowie im Bahnhofs- und Flughafenbuchhandel vertrieben. Zudem gehören ausgewählte Buchhandlungen wie do you read me?! In Berlin und Soda Books in München zu den Verkaufsstellen.

Für Magazinliebhaber und Bücherratten

An wen richtet sich das Magazin? „Jeder, der gerade ein Buch auf seinem Nachttisch liegen hat, kommt auch für uns als Leser in Frage“, sagt Peter Wagner, der die Zeitschrift bisher mit Joanna Swistowski aus eigener Tasche finanziert. Die meiste Arbeit für das Magazin leisten die beiden Journalisten nach Feierabend und am Wochenende. „Das ist das schöne und anstrengende bei der Art, wie wir das Heft machen: Wir haben sehr viel selbst in der Hand“, meint Wagner. Im Herbst soll eine zweite Ausgabe von DAS BUCH ALS MAGAZIN in dem eigens gegründeten Malus Verlag erscheinen. Der Copypreis beträgt zwölf Euro, ohne die das Projekt sich kaum hätte realisieren lassen. Damit sich das bisher komplett anzeigenfreie Magazin künftig trägt, hoffen die beiden Herausgeber auf zahlreiche Leser oder Kooperationspartner und Sponsoren. Das Thema der nächsten Ausgabe ist jedenfalls schon – so gut wie – sicher: Es soll um Georg Büchners „Woyzeck“ gehen.