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Buchverlage: Random House und Penguin Books fusionieren

Markus Dohle, Chairman und CEO von Random House
Markus Dohle, Chairman und CEO von Random House

Der bereits vielfach in den Medien angekündigte Deal zwischen Bertelsmann und der britischen Penguin Group ist nun beschlossene Sache: Wie heute aus Gütersloh gemeldet wird, soll die Bertelsmann-Tochter Random House mit Penguin – einem Unternehmen der Pearson Group – fusionieren. Sofern die Kartellbehörden dafür grünes Licht geben, wird Bertelsmann 53 Prozent der Anteile halten, Pearson 47 Prozent. Bis die Transaktion tatsächlich abgeschlossen ist, wird es voraussichtlich bis zur zweiten Jahreshälfte 2013 dauern, teilt Bertelsmann mit.

Markus Dohle, Chairman und CEO von Random House, soll auch die neu entstehende Gruppe führen. Penguin Chairman und CEO John Makinson wird Chairman des Board of Directors. Letzteres setzt sich aus fünf Vertretern von Bertelsmann und vier von Pearson zusammen.

Die geplante Verlagsgruppe namens „Penguin Random House“ wird alle Verlagseinheiten von Random House und Penguin Group in den USA, Kanada, Großbritannien, Australien, Neuseeland, Indien und Südafrika sowie die Penguin-Aktivitäten in China und die Random-House-Verlage in Spanien und Lateinamerika umfassen. Die deutsche Verlagsgruppe Random House mit Sitz in München wird nicht Teil der Gruppe und verbleibt bei Bertelsmann.

Die geplante Fusion stehe „in einer Linie mit der Übernahme des Goldmann-Verlags 1977, der Beteiligung an Bantam Books im selben Jahr – unserem ersten Investment in den USA überhaupt –, dem Kauf von Doubleday 1986 oder vor allem von Random House 1998“, sagte Bertelsmann-Chef Thomas Rabe heute in Gütersloh. Abgesehen davon kommt Rabe mit dem Zusammenschluss seinem Ziel näher, auch in Wachstumsmärkten wie Brasilien, Indien und China zu investieren – einer der zentralen Strategien, die Rabe für Bertelsmann ausgegeben hat.

Den Deal mit Pearson wollte Medienmogul Rupert Murdoch den Bertelsmännern noch streitig machen. Wie die zu Murdochs News Corp. gehörende SUNDAY TIMES gestern berichtete, hat Murdoch der Pearson Group kurz vor Toreschluss ein Übernahmeangebot für Penguin vorgelegt. Zu News Corp. gehört der Buchverlag Harper Collins. Wie die SUNDAY TIMES schreibt, hätte ein Zusammenschluss von Penguin und Harper Collins einen Marktanteil von 20 Prozent auf dem englischsprachigen Buchmarkt bedeutet. Random House und Penguin kommen der Zeitung zufolge auf einen Marktanteil von 30 Prozent. Random House umfasst 200 Verlage in 15 Ländern, die insgesamt etwa 11.000 Neuerscheinungen pro Jahr herausgeben. Der Umsatz lag 2011 bei 1,7 Mrd. Euro.


Lesen Sie dazu auch auf spiegel.de den Artikel Bertelsmann schmiedet weltgrößten Buchverlag.


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(jh) 29.10.2012



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