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Convenience-Markt im Aufwind

Neue Convenience-Konzepte, das Verhalten von Tankstellen-Kunden, sowie P.o.S.-Trends an Flughäfen, Tankstellen und Bahnhöfen standen im Mittelpunkt des 16. HANDELSBLATT Jahrestagung „Handel und Wandel in Tankstellen und Convenience-Shops“ in Köln. Vom 29. Februar bis 1. März erörterten rund 200 Referenten und Teilnehmer vor allem die Frage, mit welchen Strategien Kunden auch künftig von Tankstellen, Convenience-Shops und Produkten überzeugt werden können.
 
Eröffnet wurde die Veranstaltung von Hans Jürgen Krone, dem Vorsitzenden des Convenience-Branchentreffs, mit den Sätzen: „2012 wird ein spannendes Jahr für die Tankstellen und Convenience-Shops. Es bewegt sich etwas in der Branche. Letztes Jahr waren die Zahlen noch nicht so, wie wir uns das gewünscht hätten. Doch nun spüren wir Rückenwind.“ Convenience sei einer der wenigen globalen Trends. Umso wichtiger sei es daher, sich über weltweite Entwicklungen auszutauschen, so Krone weiter.
 
Selber-Zapf-Automaten im Kommen

Ein Trend mit hoher Kundenbindung seien derzeit Selber-Zapf-Automaten für Soft-Drinks in den USA. Die norwegische Ölgesellschaft Statoil habe diesen Trend bereits aufgegriffen, stellte Katrin Weller von The Nielsen Company das Refill-Konzept vor. Nach dem Kauf eines Kaffeebechers können sich Kunden ein Jahr lang in jedem Store Kaffee nachfüllen lassen.

Ein weiterer Trend wurde in Japan beobachtet. Dort seien mobile Convenience-Trucks mit rund 300 Artikeln im Einsatz und in Australien können Click & Collect-Kunden Waren online bestellen und an festen Stationen rund um die Uhr abholen.

Nach den globalen Beobachtungen wurde die Aufmerksamkeit der Teilnehmer auf Deutschland gelenkt. Prof. Dr. Sabine Möller, Lekkerland Stiftungslehrstuhl für Convenience & Marketing von der EBS Business School stellte für deutsche Tankstellen mehrere Konsumtrends vor. Darunter die Trends, mit Musik die Stimmung der Konsumenten zu beeinflussen sowie verstärkt auf regionale Produkt-Angebote zu setzen.

Beim Thema Essen haben nach der Studie „Mobile Eating“ von Nestlé Tankstellen wenig Bedeutung. Tankstellen sollten sich auf ihre Kerngeschäftsfelder konzentrieren und sich dadurch von alternativen Kanälen abgrenzen. Bestätigt wurde die Nestlé-Studie auch von Herbert Lechner vom GfK, der das Nutzungsverhalten von Tankstellenkunden im Rahmen des GfK-Tankstellenpanels untersuchte: „Tanken ist nach wie vor der Hauptgrund für einen Tankstellenbesuch.“ 98 Prozent der Tankstellenbesucher steuern die Tankstelle an, um zu tanken.

Besondere Convenience-Konzepte für Bahnhöfe und Flughäfen

An Convenience-Shops in Bahnhöfen, Flughäfen und Raststätten werden besondere Anforderungen gestellt. Service unter Zeitdruck, Kunden vom Geschäftsmann bis hin zu Familien und Truckern müssen bei Fast Casual Gastronomie und Convenience Shops berücksichtigt werden. „Mehr als drei Mrd. Reisende und Bahnhofsbesucher sind jährlich an unseren Bahnhöfen“, so Horst Mutsch (DB Station & Service). Mit verschiedensten Shop-Konzepten versuche man den hohen Ansprüchen und Gewohnheiten der Reisenden gerecht zu werden. Der neueste Trend ist Public Vending. Ganz nach dem Motto „man isst, wo man ist“ können sich Konsumenten direkt am Bahnsteig mit Snacks, Getränken und Fertiggerichten wie Pizza versorgen.

Für den Frankfurter Flughafen prognostizierten Mark Hallstein und Hans-Georg Mühlberg von Fraport einjährliches Passagierwachstum von vier bis sieben Prozent. Aktuell stünden den Passagieren über 250 Shops Bars und Restaurant zur Verfügung. Doch weitere Retail-Flächen seien geplant. „Convenience-Shops sind ideale Konzepte für Airport-Shopping“, so Mühlberg.


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(ak) 20.03.2012






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