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Valora übernimmt 1.300 Geschäfte der Lekkerland-Tochter CC

Der Schweizer Handelskonzern Valora bringt den deutschen Kioskmarkt mächtig in Bewegung: Nach der Übernahme der Tabacon-Filialen im Sommer 2010 hat Valora Retail jetzt den nächsten großen Deal eingetütet – den Kauf der Lekkerland-Tochter Convenience Concept (CC).  Dazu zählen insgesamt 1.300 Geschäfte unter den Marken CIGO, Tabak-Börse, Servicestore DB, U-Store und Kio. Darüber hinaus gibt es auch eigenständige Standorte ohne Marke. Valora schätzt den gemeinsamen Außenumsatz des CC-Netzwerkes auf 450 Mio. Euro.
Im Rahmen des Geschäfts hat Valora  eine strategische Kooperation mit Lekkerland vereinbart. Demnach wird Lekkerland die bereits bestehenden 1.300 Standorte der CC für weitere fünf Jahre beliefern. Gleichzeitig ist auch der Belieferungsvertrag für die von Valora betriebenen Bahnhofsbuchhandlungen verlängert worden und auch Valoras Tabacon-Geschäfte werden mit dem Foodsortiment von Lekkerland versorgt.

Was bedeutet die Übernahme für die Shop-Betreiber?

Valora kündigt an, sein Franchisegeschäft künftig auf die Marken k kiosk bzw. Tabacon, CIGO und ServiceStore DB zu konzentrieren. „Wir werden nach der Übernahme die Formate-Vielfalt vereinfachen und bündeln“, erklärt Lars Bauer, Geschäftsführer Valora Retail Deutschland. Das bedeutet sicher, dass Verkaufsstellen der Marken Tabak Börse und Kio umgeflaggt werden. Konkreter wird Bauer jedoch nicht - es sei derzeit zu früh, um Details zu nennen.

Für die selbständigen Betreiber, die bisher noch nicht durch Franchiseverträge an CC gebunden waren, eröffne die Übernahme Chancen, sagt Bauer. Dazu zähle beispielsweise „die Möglichkeit, mit einem starken Partner Valora die CC-Shops weiter zu entwickeln und zu wachsen.“ Ziel der Valora sei es, „die Betreiber der POS von unserem Franchising-Konzept zu überzeugen und so noch näher an uns zu binden.“

Food für alle

Auch an den Sortimentszusammenstellungen wird sich einiges ändern: „Wir sehen grosses Potenzial darin, Verkaufsstellen, welche zu einem sehr grossen Teil die klassische Sortimentierung Tabak, Lotto, Presse aufweisen, mit Food aufwerten zu können“, so Bauer. „CTN+“ lautet der Fachbegriff für dieses Sortimentskonzept, „Confectionery, Tobacco, News“, zu deutsch also Süßigkeiten, Tabak, Presse plus Food. Food, das bedeutet Backwaren, Snacks, Coffee to go und ähnliche Convenience-Angebote. Man habe sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland bei der Umwandlung der tabacon-Standorte gesehen, dass CTN+ Auftritt und Umsatz der Verkaufsstellen optimiere.

Und was passiert mit der Convenience Concept GmbH?  

„Wir übernehmen die Convenience Concept so wie sie ist“, erklärt Bauer. „Wir werden in den kommenden Wochen und Monaten das Netzwerk integrieren und ebenfalls die Organisation überprüfen und mit unserer bestehenden zusammenlegen.“ Bis dato war die in Frechen ansässige Tochter des Convenience-Großhändlers Lekkerland mit ihren 1.300 Verkaufsstellen die Nr. 1 im fragmentierten deutschen Kioskmarkt. Etwa 10 Prozent der rund 26.000 Kioske in Deutschland gehören zu Filial- oder Franchisesystemen, am Gesamtumsatz von geschätzt fünf bis sechs Milliarden Euro haben sie einen Marktanteil von 20 bis 25 Prozent. Damit sind die filialisierten Betriebe deutlich leistungsfähiger als die sogenannten „Stand-alone“-Kioske (90 Prozent), die 75 bis 80 Prozent Umsatzmarktanteil halten.

Valora zweitgrößter "Micro-Retailer" in Europa

Durch die Übernahme wächst Valora Retail zum größten Player im deutschen Kioskmarkt heran: Das Unternehmen rechnet damit, mit seinen dann etwa 1.500 Verkaufsstellen rund 10 Prozent Umsatzmarktanteil zu generieren.
Auch europaweit bringt die Expansion Valora einen großen Schritt voran: Mit einem geschätzten konsolidierten Außenumsatz von 2,2 Mrd. Schweizer Franken nach Integration der CC-Filialen wird Valora laut eigenen Angaben hinter der französischen Largardère Services und vor der britischen WHSmith die Nr. 2 im europäischen Micro-Retail-Markt.


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(is) 03.02.2012






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