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Bilanz: Springer erzielt weniger Umsatz und Gewinn

Trotz rückläufiger Ergebnisse will Axel Springer weiter investieren. Der Konzern verfolgt eine langfristig ausgerichtete Wachstumsstrategie/ Foto: Axel Springer SE

Trotz rückläufiger Ergebnisse will Axel Springer weiter investieren. Der Konzern verfolgt eine langfristig ausgerichtete Wachstumsstrategie/ Foto: Axel Springer SE

Axel Springer hat im zweiten Quartal 2019 einen Umsatzrückgang von 3,6 Prozent auf 759,4 Mio. Euro verzeichnet. Konsolidierungs- und währungsbereinigt lag der Umsatz ein Prozent über Vorjahresniveau. Das bereinigte Ebitda ging um drei Prozent auf 177,8 Mio. Euro zurück.

Für das erste Halbjahr steht damit in Summe ein Umsatzrückgang von 1,9 Prozent, ein Rückgang des Ebitda um 2,7 Prozent und ein Rückgang des Konzernüberschusses um 28,1 Prozent (bereinigt -8,9 Prozent) unter dem Strich. Der Konzern bewegte sich nach eigenen Angaben in einem „zunehmend herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Umfeld“ und konnte insbesondere bei den Job-Portalen (v.a. StepStone) nicht die erwarteten Erlöse erzielen. Zudem wirkte sich dort die in Frankreich verabschiedete Digitalsteuer aus. Daneben kamen Konsolidierungseffekte wie die Veräußerungen von aufeminin im vergangenen Jahr und der @Leasure-Gruppe im Juni 2019 zum Tragen.

Vor dem Hintergrund der Herausforderungen insbesondere bei den Job-Rubrikenportalen hatte Axel Springer entschieden, sich mit KKR einen strategischen Partner und Finanzinvestor an seine Seite zu holen. Dieser hatte den Aktionären ein Angebot von 63,00 Euro je Aktie unterbreitet und zum 2. August 27,8 Prozent der Anteile am Konzern übernommen. Mit dem Einstieg sollen für Axel Springer Investitionen für eine langfristig ausgerichtete Wachstumsstrategie möglich werden. Schon im ersten Halbjahr 2019 hatte Springer zugekauft – dazu zählen Investments in Studydrive, PersonalMarkt Services (PSMG), CeleraOne und Appcast.

Für den Konzern gewinnen vor allem Digitalaktivitäten und insbesondere Rubrikenportale fortlaufend an Bedeutung. Letztere sind im Unternehmensbereich Classifieds Media gebündelt, der im ersten Halbjahr umsatzseitig um 4,8 Prozent auf 613,6 Mio. Euro zulegte. Sie stehen damit für über 40 Prozent des Konzernumsatzes. Im Vergleichszeitraum im Vorjahr lag der Anteil noch bei etwa 37,5 Prozent.

Noch sind die Medienangebote im Unternehmensbereich News Media (u.a. Bild, Welt, Business Insider, Upday) der wichtigste Umsatzbringer. Doch die Erlöse entwickeln sich dort konstant rückläufig, im ersten Halbjahr um 6,3 Prozent auf 685,9 Mio. Euro. In Anbetracht der zuletzt gegensätzlichen Entwicklung von Classifieds Media und News Media könnte das Rubrikengeschäft für Springer in absehbarer Zeit der wichtigste Geschäftsbereich werden.

Die Digitalaktivitäten sind übergreifend bereits die wichtigste Säule für den Verlag – mit einem Anteil von 73,8 Prozent am Umsatz und 87,2 Prozent am bereinigten Ebitda. Allerdings konnten sie speziell im Vertrieb den Rückgang im Printgeschäft nicht kompensieren. Die Vertriebserlöse von Axel Springer gingen im ersten Halbjahr um 5,8 Prozent auf 277,6 Mio. Euro zurück. Der Anteil der Vertriebserlöse am Gesamtumsatz sank dadurch auf 18,1 Prozent.



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(wr) 16.08.2019






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