Die DuMont Mediengruppe plant einen radikalen Neuanfang am Standort Berlin. Einer Mitteilung zufolge sollen nicht nur die Print- und Online-Redaktionen von Berliner Zeitung und Berliner Kurier zusammengelegt werden. Sie werden auch in die neugegründete Berliner Newsroom GmbH ausgelagert.

„Weiter wie bisher - dies war keine zukunftsfähige Alternative“, wird Dr. Christoph Bauer, Vorstandsvorsitzender der DuMont Mediengruppe, dazu in einer DuMont-Mitteilung zitiert. „Nur ein kompletter Neuanfang kann die wirtschaftliche und damit publizistische Unabhängigkeit und Qualität sicherstellen. Berliner Zeitung und Berliner Kurier sollen langfristig wichtige publizistische Stimmen in der Hauptstadt sein.“

Vom 1. November soll die Newsroom GmbH als Dienstleister die redaktionelle Gesamtverantwortung für beide Zeitungen, ihre Digitalangebote sowie neu zu entwickelnde Produkte übernehmen, unter der Führung von Jochen Arntz (Berliner Zeitung), Elmar Jehn (Berliner Kurier) und Thilo Knott (digitale Strategie), die von den Herausgebern zu den neuen Chefredakteuren berufen wurden.

Erste geplante Vorhaben der zukünftigen Newsroom-Chefredakteure sind DuMont zufolge die Neu-Konzeption der Printangebote, die inhaltliche Überarbeitung der Homepages und eine Echtzeitanalyse aller Medienkanäle, um zu bewerten, welche Themen Leser und Nutzer besonders interessieren. Außerdem geplant sind die Digitalisierung der Magazine sowie die Etablierung einer nutzerorientierten Newsletter-Welt.

Im neuen Newsroom, der schrittweise bis Mitte 2017 aufgebaut werden soll, sind DuMont zufolge insgesamt 140 Stellen vorgesehen, 50 Stellen weniger als in der bisherigen Redaktionsstruktur. „Um diesen Prozess möglichst sozialverträglich zu gestalten“, teilt DuMont mit, werde "die Geschäftsführung der Berliner Verlag GmbH (Berliner Zeitung) und der Berliner Kurier GmbH Gespräche über einen Sozialplan mit dem Betriebsrat aufnehmen.