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Nach einem Jahr Zwangspause: Melodie & Rhythmus kehrt zurück in den Pressehandel

Eigentlich sollte die Kulturzeitschrift Melodie & Rhythmus (M&R) eingestellt werden. Am kommenden Freitag, den 14. Dezember, kommt nun doch eine neue Ausgabe des 1957 in der DDR gegründeten Magazins in den Handel. Das hat der Verlag 8. Mai mitgeteilt, in dem neben M&R auch die linke Tageszeitung junge Welt erscheint. Der Verlag hatte vor rund einem Jahr angekündigt, das Magazin aus wirtschaftlichen Gründen einstellen zu müssen. Die bis zu diesem Zeitpunkt letzte Ausgabe war am 29. Dezember 2017 erschienen.

Einige Monate später hatte der Verlag 8. Mai dann jedoch in Aussicht gestellt, die Entscheidung zu rückgängig zu machen – wenn sich genügend neue Abonnenten fänden. Das Etappenziel von 1.000 neuen Abonnements wurde Ende Juni erreicht, nachdem mehrere Musiker und Kulturschaffende dazu aufgerufen hatten, M&R zu unterstützen (presse-report.de berichtete). Darüber hinaus hatte das Magazin einige Zusagen für Anzeigenbuchungen erhalten. Bis heute haben sich rund 50 Künstler für den Fortbestand von Melodie & Rhythmus engagiert, darunter Liedermacherin Dota Kehr, Regisseur Johann Kresnik, Kabarettist Christoph Sieber und Soziologe Moshe Zuckermann. Darüber hinaus verzeichnet der Verlag 1.700 zusätzliche Abonnements.

Wie der Verlag 8. Mai heute mitteilte, soll Melodie & Rhythmus ab dem 14. Dezember wieder im Pressefachhandel erhältlich sein. Im Fokus der neuen Ausgabe stehe ein Manifest für Gegenkultur, das in den nächsten Wochen von kritischen Künstlern und Intellektuellen kommentiert und diskutiert werden solle, heißt in der Heftankündigung des Verlages. In einem Exklusivgespräch erklärt der Kabarettist Max Uthoff (Die Anstalt), weshalb sich Kabarett "auf die Seite der Schwachen stellt". Und der Liedermacher Konstantin Wecker hält im "Kritischen Duett" mit der Chefredakteurin Susann Witt-Stahl fest: "Kein Künstler darf sich jetzt mehr raushalten. Europa droht faschistisch zu werden. Wir müssen etwas dagegen tun." Das ist laut Dietmar Koschmieder, Geschäftsführer der Verlag 8. Mai GmbH, auch einer der Gründe, weshalb sich Verlag, Redaktion und Genossenschaft der Zeitschrift für den Erhalt stark gemacht haben.


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(jf) 11.12.2018






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