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Berliner DuMont-Zeitungen kämpfen "ums nackte Überleben"

Eine Pleite von Berliner Zeitung oder Berliner Kurier würde den gesamten Zeitungsvertrieb in Berlin implodieren lassen. Unter anderem mit diesem Gedankenspiel verteidigt Christoph Bauer, der Vorstandschef der DuMont Mediengruppe, in einem Interview in der morgen erscheinenden Ausgabe der Zeit die Pläne für einen massiven Umbau der DuMont-Zeitungen in der Hauptstadt. Da in Berlin alle Wettbewerber beim Vertrieb zusammenarbeiten, bräche laut Bauer der gesamte Zustellbetrieb von Zeitungen in Berlin zusammen, wenn eine der Tageszeitungen zumachen würde.

Berliner Zeitung und Berliner Kurier sollen künftig von einer gemeinsamen Redaktion erstellt werden. 50 Redakteure und eine noch nicht genannte Zahl von Verlagsmitarbeitern werden ihre Stelle verlieren. Laut Bauer ein notwendiger Schritt: „Hier geht es ums nackte Überleben der Titel.“

Mitschuld sei der Mindestlohn. „Für uns war er existenzbedrohend“ und hat zu einer „gewaltigen Kostensteigerung“ geführt, sagt Bauer. „Die Summe, die wir für die Zustellung heute zusätzlich zahlen, liegt höher als alles, was wir in den vergangenen Jahren an Kosten in Berlin haben sparen können.“ Ohne den Mindestlohn wären Berliner Zeitung und Berliner Kurier gar aus der Verlustzone gekommen. Für alle DuMont-Zeitungen (also auch Kölner Stadtanzeiger und Express, Mitteldeutsche Zeitung, Hamburger Morgenpost und Anzeigenblätter) beziffert Bauer die Mehrkosten durch den Mindestlohn auf 25 Mio. Euro in drei Jahren.


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(uk) 02.11.2016






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